Die Nachricht, dass einer der größten Teeproduzenten Irans, Debsh Tee Company, 3,7 Milliarden Dollar unterschlagen hat, sorgte für große Wellen der Empörung. Zeigt es doch wieder einmal, dass Korruption nicht nur Teil des Systems ist, sondern strukturell im wirtschaftlichen System der islamischen Republik tief verankert ist. Im Grunde ist die Regierung ein Monopolunternehmen mit einem Hauptakteur, den Revolutionsgarden der islamischen Republik. Durch private und teilprivate Unternehmen wird der Export und Import staatlich kontrolliert und ist so zum ausschließlichen Anbieter von Waren auf dem Markt geworden.
Die alleinige Existenz eines staatlich kontrollierten und geführten Marktes für den Import/Export haben dazu geführt, dass der Verbraucher keine andere Option hat als diesem Korruptionssystem alternativlos ausgesetzt zu sein.
Die Debsh Tee Company war in den letzten Jahren wiederholt in den Schlagzeilen. Aus der Fabrik dieser Firma in der Provinz Gilan und ihren Lagerhäusern, wurde mehrfach 20 Jahre alter, abgelaufener Tee entdeckt, den bereits die Aufsichtsbehörde für Lebensmittel im Iran in einer Stellungnahme für nicht verwertbar erklärt hatte. Die Debsh Tee Company hat aber unbeirrt diesen veralteten und minderwertigen iranischen Tee nach Kenia verkauft, ihn als ausländischen Tee wieder in das Land reimportiert und als hochwertigen ausländischen Tee an den iranischen Endverbraucher verkauft. Zudem wurden wahllos alte ausländische Teesorten importiert und teuer im Iran weiterverkauft. So sind nicht nur 3,7 Milliarden Dollar in dubiose Kanäle verschwunden, sondern der inländischen Teeindustrie wurde durch das Monopolunternehmen der Revolutionsgraden, ein enorm großer Schaden zugefügt.
Die Debsh Tee Company befindet sich in bester Gesellschaft. Diese tiefgreifende Korruption hat sämtliche Industriezweige infiltriert. Die Korruption ist ein unverzichtbarer Pfeiler, auf den sich die islamische Republik stützt.